Aber die 6 Kolben der Bremszange hatten ja ihren Dienst vollständig eingestellt - der Befehl vom Master-Kolben in der Handpumpe kam bei ihnen nicht an.
Übertragungsmedium ist in meiner Buell Bremsflüssigkeit vom Typ DOT 5, trotz sehr langer Wechselintervalle gerade im letzten Jahr getauscht. Das ist dieses nicht-hygroskopische Zeug auf Silikonöl-Basis , dem Erik wohl auch nicht so traute, denn spätere Buell haben DOT 4 (DOT 5.1 ginge auch, sh. Buell-FAQ) , das Wasser in Lösung nehmen kann.
Die meisten, die das ganz plötzliche Bremsenversagen kennen gelernt hatten, fuhren DOT 5. Meine Theorie dazu:
Irgendwie kann und muss Luft in den Vorratsbehälter gelangen, denn mit dem Verschleiß der Beläge sinkt der Flüssigkeitsstand. Eventuell gelangt ein Teil der vielleicht feuchtwarmen Luft auch mal unter die Gummimembran, worauf sich ein paar H2O-Moleküle in einer kalten Winternacht kondensierten und in die Bremsflüssigkeit fielen. DOT 4 oder 5.1 assimilieren das Minitröpfchen und nach vielem, vielem Bremsen sind die Wassermoleküle gleichmäßig in der gesamtflüssigkeit verteilt. Es ist immer nur ein kleiner Teil des Ur-Tröpchens in der Bremszange.
Ganz anders das Ur-Tröpchen in DOT 5. Hier wird keine Verbindung eingegangen. Wasser ist schwerer als das Silikonöl und irgendwann sitzt die winzige H2O-Molekülansammlung unten in den Stoppern. Während des Bremsens, wenn die Hitze von der glühenden Bremsscheibe über die Beläge an die Kolben und Zange gegeben werden, kann das Wasser gegen den Druck nicht aufkochen. Die letzte Serpentine konnte noch voll und mit wenig Hebelweg angebremst werden. Die Bremse wurde nicht weich. Aber auf den 800m zum nächsten Bremspunkt kochte das Ur-Tröpchen in der Drucklosigkeit auf, das nötige Volumen wurde durchs Zurückdrücken in den Vorratsbehälter geschaffen und auch 10maliges Pumpen reichte dann nicht mehr, das Dampfbläschen zu komprimieren. Übrigens hat die Bremse jetzt nach 5mm wieder kräftigen Widerstand
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