07 Juni, 2007

Der Fall: Episode 8

Seitwärts und aufrecht in die Leitplanke einzuschlagen, war auf jeden Fall besser als frontal, weil es die Gabel schont und der Flug nicht ganz so weit ging. Schließlich ging es hinter der Leitplanke steil bergab. Vorher ablegen, wenn eine Leitplanke droht, wäre das Blödeste, was man man tun könnte. Es hat schon mehr als einen Motorradfahrer dabei schlicht zerteilt, wenn er an die Planken-Füße geschleudert wurde.

So cool, jetzt noch schnell Beinchen zu heben, war ich dann doch nicht. Beim Aufprall war das linke Bein also noch zwischen Planke und Rahmen und wurde dabei ziemlich zerquetscht, die kinetische Energie zog mich gleichzeitig weiter nach links über die Planke und nach einer gewissen Flugstrecke kugelte ich, was ich ganz bewusst wahrnahm, die steile Böschung runter. Es staubte auch mächtig.

Es war wohl nicht sehr schlau von mir, sofort wieder mit dem Aufstieg zu beginnen, denn am Anfang spürt man keinen Schmerz. Erst als das Hangkraxeln nicht so recht erfolgreich war, merkte ich, dass der linke Fuß nutzlos an der Hose hing.

So sind wir wieder bei Episode 1.

Was war nun mit den Fotos, die jemand mit meiner Kamera geschossen hatte und die ich ich mir nun im Krankenbett anschaute? Das eine zeigte zwei Finger des netten Fotografen, die ohne Kraftaufwand den Bremshebel an den Gasgriff legten. Beweis für das Vorliegen des typischen Buell-heiße-Bremse-Syndroms, das schon so viele erlebt haben. Es kann 15 Minuten dauern, bis wieder Druck aufgebaut werden kann.

Auf dem anderen Bild war die Bremsspur sichtbar, die zeigte, dass auf langer Strecke geradeaus nur Geschwindigkeit abgebaut wurde (unglaublich, wie wenig das verzögert) und im letzten Moment mit weiterhin blockiertem Hinterrad der Haken in die Kurve geschlagen wurde. Ich war etwas stolz auf mich.

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