13 Juni, 2007

Der Fall: Episode 10

Der Tag des Falls geht zu Ende. Es wird dunkel über Cortina d'Ampezzo. Die erste Nacht mit kaputtem Bein. Bettnachbar schaut Shows.

Ein kurzes Trost-Telefonat noch mit der Liebsten und wieder mal festgestellt, dass ein Handyakku immer dann zur Neige geht, wenn er dringend gebraucht wird und keine Lademöglichkeit in der Nähe ist. Angesichts der noch bevorstehenden Telefonate hieß es: Kurz fassen!

Das Bein schmerzt höllisch und kocht vor sich hin.

So ist also Krankenhaus. Anlässlich meiner Geburt und dann als Fünfjähriger mit Leistenbruch bin ich zum letzten Mal im Krankenhaus gewesen. Bis auf Zahnarztbesuche beschränkten sich Arzttermine aufs Abholen von Rezepten für Malariaprophylaxe und Gelbfieberimpfungen - im Sanitaswesen bin ich also absolutes Greenhorn. Das wird sich in den nächsten Wochen ändern.

Ach ja, bin ja heute das zweite Mal in Cortina. Bei der ersten Einfahrt wurde ich auch noch dauernd von anderen Moppeds überholt, was sonst äußerst selten passiert. Warum? Zwischen Falzarego und Pocol stand ein nicht gerade kurzer oder leichter Typ aus Ösiland neben seiner luftlosen LC8 und winkte mich ran. Ich halte natürlich an, weil ich Reifenstöpsel dabei hatte. Weil es aber Schlauchreifen waren, wo die Flickmethode nicht funktioniert, sprang er einfach hinten drauf und meinte "Nächste Tankstelle in Cortina". Ich bin zu weichherzig. Eine S1-Einsitzer hätte jetzt Punktevorsprung. Dann hatte der Typ auch noch Körperkontaktphobie und wollte sich nicht richtig an mir festhalten, so dass es ein Graus war. Wackelpuddingtransport mit Verlustängsten. Und das Schlimmste: Erst als er abstieg, sah ich, dass er die Rasten nicht runtergeklappt hatte. Daher dieses Rumgeeiere!

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